Wilhelmsburger Tafel braucht Unterstützung

Volker Schenck (links) und Werner Müller machen sich Sorgen um ihre beiden Transporter: Beide brauchen dringend eine Inspektion, doch dafür reicht der Etat nicht aus. Foto: au

„Wir sind auf zwei fahrtüchtige Fahrzeuge angewiesen!“
Wilhelmsburger Tafel braucht Unterstützung

(au) Wilhelmsburg. Sie sind sechs Tage in der Woche unterwegs, um abgelaufene oder nicht mehr so schöne Lebensmittel abzuholen, die dann an Bedürftige weitergegeben werden. Werner Müller und zwei weitere Mitstreiter fahren für die Wilhelmsburger Tafel die beiden großen Transporter, die eigens eine Kühlung für die Lebensmittel haben. Doch nun gibt es Pro­bleme: Bei beiden Fahrzeugen gibt es erheblichen Reparaturbedarf. Doch dafür fehlt das nötige Kleingeld. „Die letzte Reparatur ist leider nicht so gelaufen, wie sie sein sollte. Für die Inspektion der beiden Wagen brauchen wir nun rund 6.000 Euro. Das sprengt aber unseren Etat. Wir können nur das ausgeben, was wir auch einnehmen. Aber wir sind angewiesen auf zwei fahrtüchtige Fahrzeuge!“, erklärt Volker Schenk, Vereinsvorstand der Arbeitslosenini­tiative Wilhelmsburg (AIW). Erst im April war eines der beiden Autos liegengeblieben – eine Katastrophe für die Wilhelmsburger Tafel.
Unter dem Motto „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein…“ betreibt die AIW seit Jahren die Wilhelmsburger Tafel. Um die laufenden Kosten tragen zu können, ist die Wilhelmsburger Tafel auf Spenden angewiesen, auch die Tafelbesucher tragen ihren Teil zur Erhaltung der Tafel bei – sie zahlen pro Besuch 3 Euro. Wurden 2002 nur einmal in der Woche Lebensmittel ausgegeben, sind es mittlerweile fünf Tage, an denen die Wilhelmsburger Tafel geöffnet hat. Zudem gibt es ingesamt vier Ausgabestellen: Neben der Hauptausgabestelle im Deichhaus werden Lebensmittel im Gemeindehaus St. Raphael, im Gemeindehaus Kirchdorf und auf der Veddel ausgegeben. „Wir arbeiten rund um die Uhr“, erzählt Werner Müller. Der 65-Jährige ist bereits seit 12 Jahren ehrenamtlich unterwegs für die Tafel, gönnt sich kaum mal einen freien Tag. Denn nicht nur das Geld für die nötigen Reparaturen fehlt, auch weitere Fahrer werden dringend gesucht.
Rund 15 Ehrenamtliche engagieren sich zurzeit bei der AIW. Neben der Lebensmittelausgabe gibt es zusätzlich Frühstück und Mittagstisch und es werden Sozialberatungen angeboten. Zudem ist das Alte Deichhaus ein beliebter Treff- und Anlaufpunkt, um zu klönen und sich auszutauschen. „Auch für unsere zahlreichen weiteren Angebote suchen wir noch Freiwillige, die uns helfen wollen“, so Volker Schenck. Rund 500 Personen pro Woche versorgt die Wilhelmsburger Tafel, darunter Arbeitslose, Rentner mit einer geringen Rente und mittlerweile auch vermehrt Flüchtlinge.
Seinen Ursprung hat die Wilhelmsburger Tafel in der im Juni 1984 gegründeten Selbsthilfeinitiative von Erwerbslosen in der Wilhelmsburger Emmaus-Gemeinde. Ihr erstes Projekt war die Kleiderkammer in den Gemeinderäumen im Reiherstiegviertel. Im Oktober 1989 gründete sich daraus der Verein „Arbeitslonseinitiative Wilhelmsburg“. 1994 entstand dann die Wilhelmsburger Tafel, die zum zentralen Projekt wurde. Im November 2001 wurde das Alte Deichhaus nach einer aufwendigen Sanierung Sitz und Zentrum des Vereins und beherbergt seit dem Zeitpunkt die Wilhelmsburger Tafel.
Für Spenden ist folgendes Konto eingerichtet:
Arbeitsloseninitiative Wilhelmsurg e.V., Hamburger Sparkasse, DE33 2005 0550 1263 1254 84, HASPDEHHXXX.
Wer Interesse an einem Ehrenamt hat, kann hier Kontakt aufnehmen:
Entweder direkt vor Ort im Alten Deichhaus, Vogelhüttendeich 55, telefonisch unter 040 75665934 oder per E-Mail unter info@tafel-wilhelmsburg.de. Weitere Informationen sind zu finden unter www.tafel-wilhelmsburg.de.